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KI für effizientes Recycling

Large Language Models und andere KI-Systeme haben das Potenzial, die Effizienz und Automatisierung in der Entsorgung, dem Recycling und der Logistik erheblich zu verbessern. Durch ihre Fähigkeit, riesige Mengen an Daten zu verarbeiten und komplexe Muster zu erkennen, können sie Prozesse optimieren, Ressourcen schonen und die Nachhaltigkeit fördern.

Optimierung von Recyclingprozessen

Optimierung von Recyclingprozessen

Unternehmen können ihre Recyclingprozesse durch verschiedene Maßnahmen optimieren. Fortschrittliche Maschinen und Ballenpressen von Anbietern wie Interzero ermöglichen eine effizientere Verarbeitung von Abfallströmen. Innovative Zerkleinerer wie der BVR von MTB Recycling vereinfachen den Materialaustausch und passen sich automatisch an unterschiedliche Inputströme an, von Meatballs über Heizkörper bis hin zu Elektroschrott.

Wichtige Kennzahlen zur Prozessoptimierung sind die Recyclingquote, Abfallvermeidung, Kosten pro Tonne, CO2-Emissionen und der Wertstoffanteil. Eine ganzheitliche Digitalisierung mit Lösungen wie Resourcify ermöglicht die automatische Auswertung dieser Kennzahlen und erleichtert so die kontinuierliche Verbesserung. In der Fertigungsindustrie sollten Unternehmen auf Kostenoptimierung, CO2-Einsparung und Materialstrom-Optimierung achten. Spezielle Masterbatches können zudem die Farbstabilität und Verarbeitbarkeit von Rezyklaten verbessern.

Automatisierte Sortierung von Wertstoffen

Automatisierte Sortierung von Wertstoffen

Die automatisierte Sortierung von Wertstoffen aus Haushalts- und Gewerbeabfällen ist ein zentraler Prozess im modernen Recycling. Anbieter wie STADLER und STEINERT haben hochentwickelte Anlagen entwickelt, die verschiedene Materialien wie Kunststoffe, Metalle, Papier und Holz effizient voneinander trennen können.

Typische Komponenten sind Vorzerkleinerer, Siebtrommel, Ballistikseparatoren, Überbandmagnete, Wirbelstromabscheider und Nahinfrarot-Sensortechnik. Letztere erkennt die Materialien anhand ihrer spezifischen Spektren und sortiert sie gezielt aus. Spezielle Systeme wie die STEINERT UniSort Film und UniSort Black ermöglichen sogar die Sortierung von flugfähigen Objekten wie Folien sowie dunklen und schwarzen Kunststoffen.

Durch die automatisierte Sortierung lassen sich Wertstoffe in hoher Reinheit und Ausbeute gewinnen. Dies steigert die Recyclingquoten, schont Ressourcen und reduziert Kosten und Umweltbelastungen. Die Anlagen werden kontinuierlich weiterentwickelt, um noch höhere Durchsätze und Sortierqualitäten zu erreichen.

Vorhersage von Abfallmengen und Logistikplanung

Vorhersage von Abfallmengen und Logistikplanung

Die Vorhersage zukünftiger Abfallmengen und eine optimierte Logistikplanung sind entscheidend, um Abfall zu vermeiden und Ressourcen effizient zu nutzen. Intelligente IT-Systeme und selbstlernende Algorithmen können diese Prozesse deutlich verbessern:

  • Präzise Bedarfsprognosen im Einzelhandel können die Genauigkeit der Absatzvorhersagen um bis zu 50% steigern, indem Faktoren wie Feiertage, Werbung, Saisonalitäten und Wetter berücksichtigt werden. So lassen sich Überproduktion und Abfall reduzieren.
  • Machine-Learning-Modelle berechnen die tatsächlichen Anlieferzeiten bis zu 70% genauer. Dies vermeidet Überbestände bei zu früher Lieferung oder CO2-intensive Eilnachbestellungen per Luftfracht.
  • Digitale Zwillings-Technologie ermöglicht eine Online-Bilanzierung und Vorhersage der Verschmutzungssituation in Verbrennungsanlagen, um Prozesse zu optimieren.
  • Moderne Logistiksysteme mit elektronischer Datenerfassung und Flottenmanagement können in der Hausabfallsammlung erhebliche Einsparpotenziale realisieren.

Durch diese datengestützten Vorhersagen und eine intelligente Logistikplanung lassen sich Abfallmengen besser antizipieren und Transportwege optimieren. Dies steigert die Effizienz, reduziert Verschwendung und verringert die Umweltbelastung entlang der gesamten Wertschöpfungskette.

Digitale Zwillinge für Recyclinganlagen

Digitale Zwillinge für Recyclinganlagen

Digitale Zwillinge sind virtuelle Modelle, die physische Objekte oder Prozesse in der realen Welt abbilden. Im Recyclingbereich können sie dabei helfen, Anlagen und Abläufe zu optimieren und die Effizienz zu steigern.

Durch die Verknüpfung mit Sensordaten aus der realen Anlage kann der digitale Zwilling den aktuellen Zustand und die Leistung in Echtzeit überwachen. So lassen sich Probleme oder Defekte frühzeitig erkennen und beheben, bevor es zu Ausfällen oder Produktionsverlusten kommt. Vorbeugende Wartung wird erleichtert und die Lebensdauer der Anlagen verlängert sich.

Darüber hinaus können am digitalen Modell neue Prozessparameter, Softwareaktualisierungen oder Anlagenmodifikationen getestet werden, bevor sie in der Realität umgesetzt werden. Durch diese virtualisierten Experimente lassen sich Risiken minimieren und Optimierungspotenziale aufdecken.

Im Recycling von Kühlgeräten wird beispielsweise ein digitaler Zwilling eingesetzt, um die Aufbereitungsprozesse zu digitalisieren und zu analysieren. Für das Recycling von Lithium-Ionen-Batterien soll ein digitaler Zwilling die effiziente Rückgewinnung relevanter Aktivmaterialien ermöglichen.

Insgesamt tragen digitale Zwillinge dazu bei, Recyclinganlagen kontinuierlich an sich ändernde Anforderungen anzupassen und die Kreislaufwirtschaft voranzubringen. Sie sind ein wertvolles Werkzeug für das Lebenszyklusmanagement und die Optimierung der gesamten Wertschöpfungskette.





Matthias Mut

Experte in KI und Automatiserung. Spaß an Entwicklung, Fortschritt & Rapid Prototyping.

m.mut@falktron.de