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KI im Tiefbau-Recycling

Large Language Models und andere KI-Technologien haben in den letzten Jahren bemerkenswerte Fortschritte gemacht und finden zunehmend Anwendung in verschiedenen Branchen. Ihre Fähigkeit, komplexe Daten zu verarbeiten und daraus wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen, könnte auch in der Optimierung von Tiefbau- und Recyclingprozessen eine bedeutende Rolle spielen.

Automatisierte Baustellenüberwachung mit KI

Künstliche Intelligenz (KI) revolutioniert die Baustellenüberwachung durch automatisierte Systeme, die Effizienz, Sicherheit und Qualitätskontrolle verbessern. Das BMBF-geförderte Projekt ESKIMO entwickelt KI-Methoden zur Unterstützung von Bauleitern, mit Fokus auf Echtzeit-Überwachung und automatischer Positionserkennung auf Baustellen.

KI-AnwendungNutzen
Automatische LokalisierungErmöglicht präzise Positionsbestimmung auf der Baustelle
Echtzeit-ÜberwachungVerbessert Sicherheit und ermöglicht schnelle Reaktionen auf Probleme
Intelligente KamerasystemeErkennen unbefugte Eindringlinge und verdächtige Aktivitäten auch nachts
Automatisierung gefährlicher TätigkeitenReduziert Risiken für Arbeitnehmer und steigert die Produktivität
DatenanalyseIdentifiziert potenzielle Gefahren und optimiert Sicherheitsmaßnahmen

Diese KI-gestützten Technologien bieten vielversprechende Möglichkeiten zur Verbesserung der Baustellensicherheit und -effizienz, wobei sich viele Unternehmen noch in der frühen Implementierungsphase befinden.

Intelligente Materialverwertung im Recycling

Intelligente Materialverwertung im Recycling nutzt fortschrittliche Technologien wie künstliche Intelligenz (KI) und Robotik, um Recyclingprozesse effizienter und nachhaltiger zu gestalten.

Hier sind einige wichtige Entwicklungen und Anwendungen in diesem Bereich:

  • Schaltbare Polymere: Das Fraunhofer IFAM erforscht intelligente Kunststoffe, die auf externe Stimuli wie Wärme oder Lösungsmittel reagieren können. Diese Materialien ermöglichen:
  • Nachträgliche Verformung nach der Aushärtung
  • Selbstheilende Eigenschaften
  • Verbesserte Recyclingfähigkeit
  • Potenzial für biologischen Abbau
  • KI-gestützte Sortierung großstückiger Abfälle:
  • Das Forschungsprojekt "Smart Recycling Up" zielt darauf ab, großstückige Abfälle wie Sperrmüll oder Bauschutt vollautomatisch zu identifizieren, klassifizieren und sortieren
  • Einsatz moderner Sensorik, KI-Methoden und Robotik
  • Ziel ist die Effizienzsteigerung in Recyclingprozessen und die Rückgewinnung von mehr Materialien
  • Prognose von Kunststoffabfällen mit KI:
  • Das Projekt PlastIQ entwickelt ein KI-basiertes System zur Vorhersage von Menge, Qualität und Verfügbarkeit von Kunststoffabfällen in Unternehmen
  • Ziel ist die Optimierung der Verwertung und Förderung der Kreislaufwirtschaft
  • Hilft Unternehmen, potenzielle Abnehmer und Verwertungsoptionen zu identifizieren
  • Innovative Sortiertechnologien:
  • Einsatz von Nahinfrarot-Spektroskopie zur Sortierung von Kunststoffverpackungen, Folien und Tüten
  • Entwicklung neuer Technologien zur Sortierung großstückiger Abfälle, die bisher manuell mit Baggern und Kränen sortiert wurden

Diese intelligenten Recyclinglösungen tragen dazu bei, die Effizienz der Abfallverwertung zu steigern, mehr Materialien zurückzugewinnen und Ressourcen zu schonen. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Bewältigung aktueller Herausforderungen wie der Klimakrise und der Bereitstellung von Sekundärrohstoffen.

Effizienzsteigerung durch prädiktive Wartung

Prädiktive Wartung, auch als Predictive Maintenance bekannt, revolutioniert die betriebliche Effizienz in der Industrie 4.0. Durch den Einsatz von Sensortechnik, Datenanalyse und maschinellem Lernen ermöglicht sie die frühzeitige Erkennung potenzieller Ausfälle und die Optimierung von Wartungszyklen. Im Gegensatz zu reaktiven oder vorbeugenden Ansätzen nutzt prädiktive Wartung Echtzeit-Betriebsdaten und historische Aufzeichnungen, um den optimalen Wartungszeitpunkt vorherzusagen. Dies führt zu einer Reduzierung von Ausfallzeiten, Minimierung von Wartungskosten und Maximierung der Anlagenlebensdauer. Unternehmen, die prädiktive Wartung implementieren, profitieren von verbesserter Planungssicherheit, höherer Produktivität und gesteigerter Wettbewerbsfähigkeit in einer zunehmend dynamischen Fertigungsumgebung.

KI-gestützte Sortiertechnologien

KI-gestützte Sortiertechnologien revolutionieren die Abfallwirtschaft und das Recycling, indem sie die Effizienz und Genauigkeit der Materialerkennung und -trennung erheblich verbessern. Diese Innovationen ermöglichen eine präzisere Sortierung verschiedener Materialien, was zu höheren Recyclingquoten und reineren Sekundärrohstoffen führt.

TechnologieAnwendungVorteile
Computer VisionObjekterkennung in AbfallströmenIdentifizierung bis zur Material- und Objektgranularität 
RobotikAutomatisierte Trennung von AbfallstückenPhysische Sortierung in reine Materialströme 
NIR-SpektroskopieSortierung von KunststoffverpackungenUnterscheidung verschiedener Kunststoffarten 
LIBS-TechnologieLegierungssortierungHoher Durchsatz bei der Metallsortierung 
3D-ScanFormerkennung von ObjektenVerbesserte Erkennung komplexer Geometrien 
KI-AlgorithmenErkennung überlappender ObjekteErhöhte Sortiergenauigkeit bei dichtem Material 

TOMRA Sorting hat KI-basierte Objekterkennung für Sortiermaschinen entwickelt, die das Potenzial besitzt, die Sortierung von Kunststoffen zu revolutionieren. Diese Technologie ermöglicht es, auch schwierig zu unterscheidende Fraktionen wie weiße und naturfarbene Kunststoffe sowie ein- und mehrschichtige Verpackungen mit Reinheiten von über 97% zu sortieren. Recycleye, ein führendes Technologieunternehmen, hat ein KI-gestütztes Computer-Vision-System entwickelt, das mit einer kostengünstigen Kamera und maschinellen Lernalgorithmen jeden Gegenstand in einem Abfallstrom identifizieren kann. Dieses System kann in Roboter integriert werden, die die physische Trennung von Abfallstücken in reine Materialströme automatisieren.

Diese KI-gestützten Sortiertechnologien tragen wesentlich zur Schaffung neuer Kreisläufe in der Abfallwirtschaft bei und ermöglichen es, die Grenzen des Möglichen in der Kunststoffsortierung zu verschieben. Sie sind ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigen Zukunft, in der Ressourcen immer wieder neu genutzt werden können.





Matthias Mut

Experte in KI und Automatiserung. Spaß an Entwicklung, Fortschritt & Rapid Prototyping.

m.mut@falktron.de

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