Maximale Sicherheit: Die besten Strategien für Datenschutz in HR
Optimieren Sie den Datenschutz in Ihrem HR-Bereich mit den besten Strategien für Sicherheit und Vertrauen.

In diesem Beitrag erhalten Sie die besten Strategien für Datenschutz in HR, die Sie direkt in Ihrem Unternehmen anwenden können. Datenpannen und Sicherheitslücken bedrohen nicht nur Ihre Organisation, sondern auch das Vertrauen Ihrer Belegschaft. Allein 2023 gab es in den USA über 3.200 Datenlecks, von denen fast die Hälfte Mitarbeitendendaten betraf (SHRM). Das zeigt, wie wichtig es ist, sorgfältig mit Personaldaten umzugehen. Wenn Sie Ihre HR-Prozesse und die Daten Ihrer Mitarbeitenden schützen möchten, lohnt es sich, die folgenden Schritte zu beachten.
Die zentrale Botschaft: Mit klaren Richtlinien, passender Technologie und gut geschulten Teams reduzieren Sie das Risiko von Datenverstößen. Damit fördern Sie gleichzeitig das Vertrauen und die Zufriedenheit Ihrer Mitarbeitenden.
Starten Sie mit einer soliden Rechtsgrundlage
Eine starke Datenschutzbasis beginnt mit der Einhaltung einschlägiger Gesetze. In Europa ist die DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) der Goldstandard, während in Kalifornien die CCPA (California Consumer Privacy Act) und die weiterführende CPRA gelten. Außerdem gibt es länderspezifische Bestimmungen, wie das Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) in Deutschland. Wenn Sie international tätig sind, sollten Sie sich mit den jeweils geltenden Vorschriften vertraut machen und prüfen, welche personenbezogenen Daten Sie tatsächlich erheben dürfen.
- Prüfen Sie, ob Ihr Unternehmen von länderspezifischen Regelungen wie UK GDPR, PIPEDA (Kanada) oder CCPA (Kalifornien) betroffen ist.
- Dokumentieren Sie Ihre Datenerfassungs- und Verarbeitungsprozesse, um jederzeit nachweisen zu können, woher welche Daten stammen und zu welchem Zweck Sie diese nutzen.
- Behalten Sie im Blick, dass Sie mit der Umsetzung vieler Vorschriften auch einen Wettbewerbsvorteil erlangen, weil Sie so die Transparenz und das Vertrauen Ihrer Mitarbeitenden stärken.
Überblick über wichtige Datenschutzgesetze
Nachfolgend eine kurze Gegenüberstellung einiger relevanter Gesetze:
Gesetz | Region | Kernaussage |
---|---|---|
DSGVO | EU-Staaten | Regelt Erhebung, Verarbeitung, Nutzung und Löschung personenbezogener Daten. Kann Bußgelder bis zu 4 % des weltweiten Jahresumsatzes verhängen. |
BDSG | Deutschland | Konkretisiert die DSGVO, legt ergänzende Regelungen zum Beschäftigtendatenschutz fest. |
CCPA/CPRA | Kalifornien | Gibt Verbraucherinnen und Verbrauchern bzw. Mitarbeitenden u. a. das Recht, Auskunft über gesammelte Daten zu verlangen und diese zu löschen. |
UK GDPR | Großbritannien | Ähnlich der DSGVO, mit eigenen Feinabstimmungen und nationalen Ergänzungen. |
Prüfen Sie, in welchen Ländern Ihre Mitarbeitenden arbeiten und wo Sie Daten speichern. Wenn Sie beispielsweise in Deutschland Mitarbeitende beschäftigen, ist das BDSG sowie die DSGVO verpflichtend. Sammeln Sie Daten von kalifornischen Angestellten, greifen CCPA und CPRA.
Guter Tipp: Falls Sie eine kompakte Einführung in deutsche Regelungen wünschen, lesen Sie: Verstehen Sie die Datenschutzgesetze in Deutschland leicht. Dort erhalten Sie einen ersten Überblick zu Pflichten und Rechten.
Erfahren Sie, wie Sie Mitarbeiterdaten geschützt, DSGVO-konform und transparent verwalten – mit klaren Prozessen und bewährten Tools.
Etablieren Sie klare Datenschutzrichtlinien
Rechtskonformes Handeln ist die Basis, doch im Praxisalltag entscheidet eine gut strukturierte HR-Policy, ob Mitarbeitendendaten wirklich sicher sind. Eine solche Richtlinie schreibt fest, wer Zugriff auf welche Daten haben darf, wie lange diese Daten aufbewahrt werden und wer sie einsehen kann.
- Zugriffsrechte klar definieren. Verteilen Sie interne Rollen (zum Beispiel HR-Manager, Abteilungsleiter, IT-Administrator), die genau bestimmen, wer Personaldaten editieren oder lediglich einsehen darf.
- Datenlebenszyklus festlegen. Dokumentieren Sie genau, wie lange Daten aufbewahrt werden und wann sie gelöscht werden (zum Beispiel nach Austritt eines Mitarbeiters plus X Jahre).
- Transparenz gegenüber Mitarbeitenden schaffen. Geben Sie den Beschäftigten Informationen, welche Daten Sie erfassen und zu welchen Zwecken. Betonen Sie, dass Ihre HR-Abteilung auf den Schutz dieser Daten fokussiert ist, um Vertrauen aufzubauen.
Warum das wichtig ist: Ein großes Risiko entsteht durch Unklarheiten. Wenn alle im Unternehmen wissen, wie sie mit Mitarbeitendendaten umgehen müssen, sinkt das Fehlerrisiko. So gehen Sie zum Beispiel sicher, dass keine unberechtigten Zugriffe stattfinden und dass Löschfristen eingehalten werden.
Stichwort Einwilligung: Datenverarbeitung bedarf oft der ausdrücklichen Zustimmung. Erklären Sie in Ihren Datenschutzhinweisen, warum Sie bestimmte Informationen benötigen, und holen Sie wenn nötig Einwilligungen ein. So agieren Sie nicht nur gesetzeskonform, sondern gewinnen das Vertrauen Ihrer Belegschaft.
Falls Sie eine vertiefte Beschreibung wünschen, wie wichtige Datenschutzrichtlinien zu formulieren sind, kann Ihnen dieser Artikel helfen: Datenschutzrichtlinien für Mitarbeiter.

Minimieren Sie überflüssige Daten
Je weniger personenbezogene Informationen Sie sammeln, umso geringer ist die Gefahr eines Datenmissbrauchs. Eine SHRM-Studie zeigte, dass viele Unternehmen unnötig viele Daten horten, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass bei einem Sicherheitsvorfall vertrauliche Informationen an Dritte gelangen. Daher gilt: Sammeln Sie nur, was Sie tatsächlich brauchen.
Datenfilterung und Evaluierung
- Verfahren Sie nach dem Grundsatz der Datenminimierung (Art. 5 DSGVO). Ermitteln Sie, welche Felder in Ihren Formularen überflüssig sind.
- Sichten Sie regelmäßig alte Datensätze. Sortieren Sie alles aus, was Sie für laufende Prozesse nicht mehr benötigen.
- Führen Sie Löschroutinen ein. Ein automatisiertes Verfahren, das beispielsweise alle Bewerbungsdaten nach sechs Monaten entfernt (sofern keine gesetzliche Aufbewahrungsfrist vorliegt), entlastet Ihr HR-System und verringert Risiken.
Ein Beispiel: Wenn Sie eine Bewerberin einstellen, sind manche Daten nach Ende des Bewerbungsprozesses nicht mehr erforderlich (zum Beispiel älteres Anschreiben). Löschen Sie diese zeitnah oder archivieren Sie sie datenschutzkonform, um unnötige Datenberge zu vermeiden.
Gut zu wissen: In den USA waren 2023 laut SHRM fast 50 % der Datenpannen auf kompromittierte Personaldaten zurückzuführen. Viele dieser Datenlecks betrafen Altdaten, die keiner mehr brauchte. Machen Sie es potenziellen Angreifern nicht noch einfacher, indem Sie Daten jahrelang aufbewahren.
Werfen Sie einen Blick auf wichtige Regeln für Personaldatenschutz am Arbeitsplatz, falls Sie sich konkret über die Anforderungen an Aufbewahrungs- und Löschfristen informieren möchten.
Stärken Sie die IT-Sicherheit
Streng formulierte Richtlinien reichen nicht aus, wenn es an technischer Sicherheit mangelt. Cyberangriffe nehmen zu, und die Gefahr von Ransomware oder Phishing ist real. Personalabteilungen sind immer häufiger Ziel, weil hier sensible Informationen (z. B. Gehaltsdaten, Leistungsbewertungen) vorliegen, die börsen- oder geschäftsrelevant sein können.
Schritt 1: Systeme und Zugänge absichern
Überlegen Sie, welche HR-Systeme Sie nutzen, und stellen Sie sicher, dass folgende Punkte erfüllt sind:
- Verschlüsselung: Verschlüsseln Sie Daten während der Übertragung (z. B. via TLS/SSL) und im Ruhezustand.
- Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA): Lassen Sie HR-Mitarbeitende nicht nur mit Benutzername und Passwort auf das System zugreifen. MFA schiebt einem Teil der Hackerangriffe den Riegel vor.
- Rollenbasiertes Berechtigungskonzept (RBAC): Geben Sie einzelnen Nutzergruppen nur die Zugriffsrechte, die sie für ihre Aufgabe benötigen. Insiderbedrohungen machen rund 60 % der Sicherheitsvorfälle aus (HRMS World).
Schritt 2: Regelmäßige Updates und Backups
- Patchen Sie Ihre Software zeitnah. Das IT-Team sollte Sicherheitsupdates sofort einspielen, um bekannte Lücken zu schließen.
- Erstellen Sie Backups. Legen Sie Datensicherungen an und bewahren Sie diese idealerweise offline auf. So können Sie nach einem Ransomware-Angriff schnell wieder auf einen sauberen Datenstand zurückgreifen.
- Führen Sie Sicherheits-Scans durch. Lassen Sie Penetrationstests oder Vulnerability-Scanning durchführen, um Sicherheitslücken früh zu entdecken.
Schritt 3: Remote-Arbeit sicher gestalten
Hybrides Arbeiten oder Homeoffice sind längst etabliert. Doch unsichere WLAN-Verbindungen und private Geräte können Türen für Cyberattacken öffnen. Eine Empfehlung lautet, Ihren Mitarbeitenden Virtual Private Networks (VPNs) und Endpoint-Schutz zur Verfügung zu stellen. Außerdem sollte es klare Regelungen geben, ob (und wie) private Laptops für HR-Aufgaben genutzt werden dürfen.
Ermutigender Hinweis: Vieles davon klingt komplex, aber es zahlt sich aus. Gute Nachrichten, oft reichen Basismaßnahmen wie regelmäßige Updates schon aus, um die Mehrheit automatisierter Angriffe zu verhindern.

Trainieren Sie Ihr Team
Selbst das beste Sicherheitskonzept bleibt löchrig, wenn die Mitarbeitenden nicht wissen, wie sie im Alltag datenschutzkonform handeln sollen. Laut Allstate Identity Protection sind umfassende Schulungen für alle Beschäftigten ein entscheidendes Element im Kampf gegen Datenmissbrauch und Datenschutzverletzungen (Allstate Identity Protection).
Sensibilisierung für Gefahrenquellen
- Phishing erkennen. Zeigen Sie Ihren Teams typische Merkmale gefälschter E-Mails oder Webseiten.
- Sichere Passwörter erstellen. Fördern Sie etwa Passphrasen mit 12+ Zeichen.
- Vertraulichkeit üben. Diskutieren Sie in Meetings keine sensiblen Daten, wenn Unbefugte mithören könnten.
Kontinuierliche Fortbildung
- Regelmäßige Refreshers. Schließen Sie einmal pro Jahr eine Datenschutzschulung an, um neue Bedrohungen und Regularien unter die Lupe zu nehmen.
- E-Learnings. Online ist Weiterbildung einfacher, damit auch internationale Standorte teilnehmen können.
- Szenarien-Training. Nutzen Sie Fallbeispiele, in denen Mitarbeitende selbst erkennen müssen, wie sie korrekt reagieren.
Tipp: Teilen Sie die Verantwortung unter Führungskräften auf. Lassen Sie etwa die Abteilungsleiter kurze Sessions mit ihren Mitarbeitenden abhalten, damit das Thema Datenschutz spürbar in den Alltag integriert wird.
Bereiten Sie sich auf Vorfälle vor
Selbst bei optimalen Sicherheitsvorkehrungen kann ein Datenvorfall passieren. Vielleicht gerät eine E-Mail an die falsche Adresse oder ein Hacker verschafft sich Zugang zu HR-Systemen. In dieser Stresssituation gewinnt ein vorbereiteter Notfallplan große Bedeutung.
Erstellen Sie einen Notfallplan
Ein klarer Plan hilft Ihnen, nach Bekanntwerden des Vorfalls sofort die richtigen Schritte einzuleiten. Wichtige Teile eines Datenschutz-Notfallplans sind:
- Benennung eines Incident-Response-Teams: Vertreter aus IT, HR, Recht, Kommunikation und Unternehmensleitung sollten im Vorfeld feststehen.
- Ablaufplan für Kommunikation: Wer wird informiert und in welcher Reihenfolge? Achten Sie darauf, dass Mitarbeitende schnell Bescheid bekommen, wenn deren Daten betroffen sind.
- FAQ und Q&A-Sitzungen: Geben Sie den Mitarbeitenden Gelegenheit, Fragen zu stellen. Viele fühlen sich nach einem Datenleck verunsichert und brauchen konkrete Hinweise zur weiteren Vorgehensweise (Allstate Identity Protection).
- Lösungsschritte dokumentieren: Halten Sie fest, welche Maßnahmen vorgenommen werden, um das Problem zu beheben und einen künftigen Vorfall zu vermeiden.
Verwenden Sie externe Expertise
In manchen Fällen kann es Sinn ergeben, externe Dienstleister wie spezialisierte Rechtsberatungen oder IT-Security-Firmen hinzuzuziehen. Sie unterstützen Sie bei der forensischen Untersuchung eines Datenlecks und stellen sicher, dass alle Meldepflichten eingehalten werden.
Wussten Sie: Die DSGVO verlangt, dass ein Datenleck innerhalb von 72 Stunden den zuständigen Behörden gemeldet werden muss, sofern ein Risiko für die Rechte und Freiheiten von Personen besteht. Halten Sie diese Fristen ein und reagieren Sie transparent.
Setzen Sie auf KI-Lösungen mit Bedacht
Künstliche Intelligenz erweist sich in der HR-Welt als enorm hilfreich, zum Beispiel beim Screening von Bewerbungen oder bei der Erkennung von Mustern in Fluktuationsdaten. Laut Vorecol nutzen bereits 70 % der Unternehmen KI in HR-Prozessen (Vorecol). Doch je stärker KI-Modelle auf personenbezogenen Daten basieren, desto wichtiger wird ein sorgfältiger Umgang.
Datenschutzrechtliche Aspekte im KI-Einsatz
- Transparenz. Legen Sie offen, dass KI-Verfahren genutzt werden, zum Beispiel in der Vorauswahl von Bewerbungen.
- Einwilligung oder berechtigtes Interesse. Prüfen Sie, ob Sie sich auf ein berechtigtes Interesse stützen können oder ob Sie ausdrücklich Einwilligungen einholen müssen.
- Bias und Diskriminierung vermeiden. Selbstlernende Systeme können Vorurteile (Bias) verstärken. Führen Sie regelmäßige Kontrollen durch, um Benachteiligungen auszuschließen und die Fairness sicherzustellen.
Anonymisierung und Pseudonymisierung
Zur Datensicherheit empfiehlt es sich, KI-Systeme mit anonymisierten Datensätzen zu trainieren, sofern das möglich ist. Dabei werden sämtliche Hinweise auf die Person entfernt. So nutzen Sie die Vorteile von KI, minimieren aber das Risiko, dass private Informationen in die falschen Hände geraten.
Für mehr praktische Tipps sehen Sie gerne in die besten Tipps für KI und Datenschutz in HR. Dort erfahren Sie, wie Verantwortliche KI-Technologien gewinnbringend und dennoch datenschutzkonform einsetzen können.

Nutzen Sie externe Tools klug
Viele HR-Teams setzen auf spezialisierte SaaS-Lösungen und Cloud-Dienste, zum Beispiel für Gehaltsabrechnung, Talentmanagement oder digitale Personalakten. Diese Tools steigern die Effizienz, bringen aber eigene Datenschutzrisiken mit.
- Data-Processing-Agreements (DPA). Schließen Sie mit den Anbietern Verträge ab, die Art, Zweck und Umfang der Datenverarbeitung regeln (Artikel 28 DSGVO).
- Internationale Datentransfers. Halten Sie sich an die Regelungen für den Datentransfer in Drittländer. Setzen Sie wenn nötig auf Standardvertragsklauseln oder zusätzliche Schutzmaßnahmen.
- Zertifizierungen prüfen. Achten Sie auf ISO 27001 oder SOC 2, um eine solide Sicherheitsstruktur zu untermauern.
Beispiel: Ein Cloud-Anbieter, der EU-Server nutzt und sich vertraglich zu DSGVO-Standards bekennt, signalisiert ein stärkeres Engagement für den Schutz von Personaldaten. Nutzen Sie solche Hinweise als Auswahlkriterium, bevor Sie sich für ein Tool entscheiden.
Inspizieren Sie fortlaufend Ihre Prozesse
Datenschutz ist kein Einmalprojekt. Die Vorschriften, Technologien und Bedrohungen entwickeln sich ständig weiter. Regelmäßige Audits helfen Ihnen, Schwachstellen aufzudecken. Prüfen Sie folgende Punkte:
- Aktualität Ihrer HR-Richtlinien. Entsprechen die Formulierungen noch den neuesten Gesetzen?
- Wirksamkeit Ihrer technischen Schutzmaßnahmen. Führen Sie Penetrationstests durch oder beauftragen Sie ein Sicherheitsunternehmen.
- Mitarbeitendentraining. Prüfen Sie die Wirksamkeit Ihrer Schulungen mithilfe kleiner Tests, zum Beispiel Phishing-Simulationen.
Ermutigung: Dieser Aufwand zahlt sich aus. Sie senken das Risiko von Datenpannen, büßen weniger Zeit für Krisenmanagement ein und erhalten das Vertrauen Ihrer Mitarbeitenden. Eine fokussierte Prävention ist einfacher zu handhaben als langwierige Krisenbewältigung nach einem Vorfall.
Integrieren Sie einen ethischen Rahmen
Jenseits der rechtlichen Vorschriften benötigen Unternehmen oft einen eigenen ethischen Kompass, wenn es um Personaldaten geht. Die Akzeptanz, was Sie erfassen dürfen und sollen, kann sich ändern, vor allem in Zeiten wachsender Datenanalysen.
- Stellen Sie den Menschen in den Mittelpunkt. Fragt sich Ihr Unternehmen bei jeder Erhebung, ob ein konkreter Mehrwert für Mitarbeitende entsteht?
- Schaffen Sie Vertrauen durch Offenheit. Teilen Sie Ergebnisse von Analysen in anonymisierter Form mit dem gesamten Team, wenn es aussagekräftige Erkenntnisse gibt.
- Verankern Sie Prinzipien in Leitlinien. Hilfreich sind Code-of-Ethics-Dokumente, die integren Umgang mit Daten fordern und die Vorgehensweisen für HR-Analytics festlegen.
Hinweis: Einige Organisationen implementieren ein Datenschutzkomitee, das aus Vertretern mehrerer Abteilungen besteht. Dieses Gremium kann bei ethischen Konflikten einschreiten, bevor bestimmte Datenerhebungen zum Problem werden.
Von Zugriffsrechten bis zur Aufbewahrungsfrist: Entdecken Sie die besten Strategien, wie Sie Datenschutz strukturiert und nachhaltig in Ihre HR-Verwaltung integrieren.
Bauen Sie interne und externe Allianzen auf
Regelkonformer und ethischer Datenschutz im HR-Bereich ist Teamarbeit. Suchen Sie deshalb den Schulterschluss mit internen Fachabteilungen und externen Experten. Ein gemeinsames Datenschutzverständnis erleichtert es Ihnen, sichere Prozesse zu gestalten.
- IT und HR: Die IT-Abteilung ist oft der wichtigste Partner. Sie setzt technische Schutzkonzepte um und stellt Systeme bereit.
- Rechtsabteilung: Bei komplexen Fragestellungen (zum Beispiel internationale Datentransfers) sollten juristische Fachleute eingebunden werden.
- Externe Security-Dienstleister: Diese können für Audits hinzugezogen werden, um Sicherheitslücken zu finden.
- Datenschutzbeauftragter. Sichern Sie sich Rat bei einem internen oder externen Experten für Datenschutzgesetze, vor allem wenn Ihr Unternehmen bestimmte Größenordnungen überschreitet oder in sensiblen Datenbereichen agiert.
Praktisches Beispiel: Wenn eine Datenpanne passiert
Im Ernstfall zählt jede Minute. Stellen Sie sich vor, ein unbedachter Klick im HR-Team lädt Ransomware ins Netzwerk:
- Erstmeldung: Der IT-Administrator bemerkt ungewöhnliche Aktivitäten im System.
- Kontaktaufnahme: HR kontaktiert sofort den Notfall- bzw. Incident-Response-Plan.
- Team-Alarm: Datenschutzbeauftragter, IT, Rechts- und Kommunikationsabteilung werden informiert.
- Betroffeneninformation: Sobald gesichert ist, dass Personaldaten in falsche Hände geraten oder verschlüsselt wurden, werden Mitarbeitende aktiv informiert.
- Wiederherstellung: Mithilfe eines gesicherten Backups kann das System in einem vertrauenswürdigen Zustand neu aufgesetzt werden.
- Risikoanalyse und Bericht: Alle Maßnahmen und Ergebnisse werden dokumentiert, die Behörde eventuell benachrichtigt, wenn dies gesetzlich vorgeschrieben ist.
Gerade bei größeren Organisationen ist diese Form der Reaktionskette unabdingbar, um die Schäden einzudämmen.
Wichtige Stolpersteine: Was Sie vermeiden sollten
- Vortäuschen von Sicherheit: Wenn Ihre Firewalls veraltet sind und niemand die Logs checkt, schaltet das Risiko nicht auf Null.
- Null-Learning-Kultur: Werden Mitarbeitende bei Datenschutzpannen bloß abgestraft, anstatt aus Fehlern zu lernen, entsteht keine offene Lernatmosphäre.
- Intransparenz: Halten Sie nicht zu viele Daten unter Verschluss, ohne zu erklären, wofür Sie diese brauchen. Das schafft Misstrauen.
Vorsicht beim Einsatz von KI: Manche KI-Tools greifen global auf Datenpools zu. Achten Sie darauf, dass hochsensible Personaldaten nicht unkontrolliert auf fremde Server gelangen.
So profitieren Sie doppelt von umfassendem Datenschutz
Datenschutz ist keineswegs nur Pflichterfüllung. Er bietet Ihnen zugleich echte Vorteile:
- Mitarbeitendenzufriedenheit: Wenn Angestellte sehen, dass Ihr Unternehmen Datenschutz ernstnimmt, stärkt das Loyalität und Vertrauen.
- Image nach außen: Starke Datenschutzstandards sind ein Pluspunkt bei Bewerbenden und Partnern.
- Rechtliche Sicherheit: Solide Praktiken schützen Sie vor teuren Bußgeldern und Klagen.
- Effizientere Prozesse: Eine gelungene Datenverwaltung vereinfacht viele Abläufe (zum Beispiel bei Mitarbeiterwechsel, Bewerbungen und Austritten).
Fazit und nächster Schritt
Datenschutz im HR-Bereich ist komplex, doch er ist mehr als nur Bürokratie. Wenn Sie sorgfältig Gesetze einhalten, sich klare interne Richtlinien geben und nur relevante Personaldaten sammeln, sind Sie bestens gerüstet. Denken Sie an eine solide IT-Sicherheitsarchitektur, führen Sie regelmäßige Schulungen durch und erstellen Sie umfassende Notfallpläne. Dann sind Sie auch in Krisensituationen handlungsfähig.
Sollten Sie Ihre Daten noch konsequenter schützen wollen, lohnt sich der Blick auf moderne Anonymisierungslösungen. Das Unternehmen Falktron GmbH bietet zum Beispiel innovative Methoden, mit denen sich sensible Personaldaten DSGVO-konform pseudonymisieren oder anonymisieren lassen. Damit können Sie KI-Systeme oder andere Tools nutzen, ohne dass persönliche Informationen Ihrer Mitarbeitenden offengelegt werden.
Greifen Sie am besten jetzt zu Papier und Stift: Notieren Sie sich einen ersten Aktionsplan, bei dem Sie mindestens eine Maßnahme aus diesem Beitrag direkt angehen. Starten Sie zum Beispiel mit einem kurzen Workshop zu Passworthygiene, aktualisieren Sie Ihre Datenschutzerklärung oder legen Sie verbindliche Löschfristen für veraltete Personaldaten fest. Wenn Sie sich weiter über die Verzahnung von Automatisierung und Sicherheit informieren wollen, hilft Ihnen ein Blick in die besten Tipps für Automatisierung und Datenschutz in HR.
Sie haben es in der Hand, Ihr HR-Management strategisch abzusichern. Das Feedback Ihrer Mitarbeitenden wird Ihnen zeigen, dass sich die Mühe lohnt, und die Zahlen der jüngsten Datenschutz-Statistiken bestätigen diesen Ansatz. Bleiben Sie dran und pflegen Sie ein datenschutzstarkes Umfeld. Ihre Teams werden es Ihnen danken.

Matthias Mut
Experte in KI und Automatisierung bei der
Falktron GmbH.
Spaß an Entwicklung, Fortschritt & Rapid Prototyping.